Was für Wörterbücher verwendest Du?

Beinhaltet interaktive Übungen (siehe unten)

PODCAST: höre zu und lese gleichzeitig mit (den spanischen Text gibt’s hier)

Ich bin sicher, dass wenn du eine Fremdsprache lernst, bestimmt mehr als ein zweisprachiges Wörterbuch zu Hause hast. Wörterbücher sind sehr nützliche Werkzeuge, wenn es darum geht eine Sprache zu erlernen.

Heute sprechen wir darüber, welche verschiedenen Wörterbücher es gibt und welchen Nutzen wir aus ihnen ziehen können. Wir behandeln weiterhin auch elektronische Wörterbücher und sprechen über Maschinenübersetzungen.

Wörterbücher versus automatische Übersetzer

Wörterbücher und Übersetzungsprogramme, die so gerne benutzt werden, sind nicht das Gleiche und helfen auch nicht auf die gleiche Art. Ich gehöre zu denjenigen die ihren Schülern immer sagen, dass sie keine Maschinenübersetzungen benutzen sollen wenn sie eine Sprache lernen wollen, Übungen machen oder einen Aufsatz schreiben. Und ich sage es nicht um zu nerven.
Der Grund? Automatische Übersetzungsprogramme sind praktisch und sie können uns helfen, wenn wir in der Klemme stecken oder allgemein etwas verstehen wollen. Sie sind aber keinesfalls perfekt. Zumindest noch nicht. Tatsächlich ist es so, dass sie oftmals den Sinn des Textes komplett verändern (Synonyme sind für sie problematisch), oder aber es hört sich für einen Muttersprachler beim Lesen alles „seltsam“ an (auf Grund der Fachausdrücke, Jargon, und Problemen mit Bedeutungsgegensätzen). Benutzt sie als Hilfe um etwas zu verstehen wenn ihr auf Reisen seit oder allgemein wissen wollt, was etwas bedeutet. Aber nutzt es nicht um eure Aufsätze zu übersetzen oder Inhalte zu veröffentlichen (es sei denn, ein Muttersprachler korrigiert sie euch), weil es ganz sicher Fehler gibt, manchmal auch sehr schwere, was einen schlechten Eindruck hinterlässt. Und der Lehrer merkt es sofort! Wenn ihr vorübersetzte Texte benutzt übt ihr weiterhin nicht die Satzstrukturen, denn normalerweise korrigiert ihr nur Kleinigkeiten, oder aber befindet die Übersetzung direkt für gut. So geht es nicht voran.

Aber wie hilft mir ein Wörterbuch? Ein Wörterbuch hilft dir, weil es dir nicht nur die Übersetzung eines Wortes in deine Sprache biete, sondern dir auch erklärt, welche Funktion es hat, welche Synonyme es gibt, Redewendungen, usw. Es gibt dir mehrere Möglichkeiten die du gegeneinander abwägen musst. Du musst weiterhin entscheiden, ob und wie du dieses Wort, Verb, usw. benutzt.

Wörterbucharten

Einsprachige Wörterbücher

Einsprachige Wörterbücher präsentieren uns die Wörter in der Ursprungssprache und beschreiben ihre Bedeutung. Diese Wörterbücher beinhalten normalerweise die Wörter, die von den offiziellen Sprachinstituten des jeweiligen Landes akzeptiert sind. Das bedeutet, dass sie nicht alle Wörter beinhalten, lediglich die akzeptierten. Sie weisen einen jedoch darauf hin, ob sie häufig genutzt werden oder nicht, und im Falle der spanischen Sprache auch ob sie spezifisch für ein Land sind. Hierzu gehören auch Wörterbücher über die Nutzung einer Sprache. Diese beinhalten ebenfalls gängige Begriffe. Das Wörterbuch der RAE und das „Diccionario de uso del español María Moliner“ sind zwei gute einsprachige Wörterbücher. Diese Art von Wörterbuch richtet sich an mittlere und höherer Sprachniveaus.

Zweisprachige Wörterbücher

Jeder Sprachschüler kennt diese Wörterbücher, und sie begleiten einen die ersten paar Jahre beim Lernen. Zweisprachige Wörterbücher helfen uns ein Wort und seine Entsprechung in unserer Sprache zu finden. Allerdings stellt es einem keine Definition zur Verfügung. Im Allgemeinen beinhalten sie zwei Sprachen und geben einem, je nach Wörterbuch, mehr als eine Übersetzung für ein Wort. Das Praktische an diesen Wörterbüchern ist, dass sie üblicherweise auch eine Lautschrift des Wortes zur Verfügung stellen sowie Informationen zum Gebrauch. Zusätzlich gibt es diese Wörterbücher  auch in einer Miniversion für die Hosentasche, damit man sie einfach mit zum Unterricht nehmen kann.

Fachwörterbücher

Diese Wörterbücher gibt es sowohl ein- als auch zweisprachig. Solltest du Spanisch für die Arbeit lernen dann sind sie hilfreich um den Wortschatz oder Fachjargon eines Arbeitsgebietes zu erlernen. So gibt es zum Beispiel Fachwörterbücher zu den Bereichen Wirtschaft, Tourismus, Rechts, Technik, usw.

Weitere Wörterbücher

Weiterhin gibt es noch Synonymwörterbücher, Fremdwörterbücher, etymologische Wörterbücher, Wörterbücher zu Zweifelsfällen, usw. Diese sind allerdings nicht sonderlich nützlich für Spanisch-Sprachschüler. Sie zielen eher auf Personen in einem Spanischstudiengang ab wie zum Beispiel Übersetzung, Philologie, Linguistik, usw.

Welches Wörterbuch sollte man verwenden? Ein gedrucktes oder ein elektronisches?

Heutzutage gibt es eine große Auswahl an elektronischen Wörterbüchern, die es uns erlauben Begriffe schnell nachzuschlagen. Das Wichtige ist aber ein Wörterbuch und keinen Übersetzer zu benutzen. So sind die zweisprachigen Wörterbücher von, zum Beispiel PONS und WordReference, u.a., sehr nützlich. Diese Wörterbücher bieten uns verschiedene Übersetzungen, Informationen zum Gebrauch und Beispielsätze. Eine weitere Sache die sie sehr praktisch macht ist, dass sie auch die komplette Konjugation der Verben beinhalten. Das PONS Wörterbuch bietet zusätzlich noch die Konjugationen für spanisches Spanisch und lateinamerikanisches Spanisch. Was sie jedoch von der gedruckten Version unterscheidet ist die Möglichkeit sich die Aussprache der Wörter anhören zu können, sogar mit verschiedenen Akzenten. Obwohl mir die gedruckte Version nach wie vor sehr gefällt, muss ich zugeben, dass sie langsamer ist und nicht die letztgenannten Merkmale aufweist. Und selbstverständlich gibt es noch viel mehr elektronische Wörterbücher als die beiden, die ich hier erwähnt habe. Sie sind in der Nutzung alle sehr ähnlich, z.B. LEO, Langenscheidt, usw. Probiert einfach mehrere aus und benutzt das Wörterbuch das euch am besten gefällt.

Interaktive Übungen

Bildnachweis:
Beitragsbild: Foto von Christin Hume auf Unsplash
Foto 1: Foto von Joshua Hoehne auf Unsplash
Foto 2: Foto von Edho Pratama auf Unsplash